Tickerfactory

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Montag, April 16, 2007

29.3.2007 Phoenix - Yuma

Die Fahrt von Phoenix nach Yuma hatte eigentlich keine wirklichen Reize. Hätten wir nicht schon über 3000 Meilen hinter uns, würde die Fahrt uns sicher noch ins Staunen versetzen, so waren wir zur Zeit nur mehr darauf bedacht, so schnell als möglich in Yuma einzufallen.

Zwischendurch hatten wir mal eine nur einspurige Fahrbahn und wie es so passiert im Leben waren vor uns natürlich 4 Wohnmobile und 2 Betonlaster...... 35 mph bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 55..... Und keinerlei Chance zu überholen.
So zuckelten wir also gut 30 Minuten hinter diesen Convoi her. Endlich ergab sich eine Möglichkeit zu überholen, da der Highway wieder 2 spurig wurde, und natürlich setzten die Wohnmobile zum Überholen an. Vermutlich waren wir schon ein bisschen gereizt vom Langsamfahren, aber in Amerika ist ja rechts überholen erlaubt......... Was auch ausgenutzt wurde. Es war zwar ein bisschen knapp, aber es ging :)

So vergingen gut 2-3 h seit Phoenix und wir machten unsere erste Pause incl Auftanken. Schnell ging es wieder aufs Motorrad und bei 85Meilen am Highway machten wir guten Fortschritt. Aber dann.......

Ich spürte einen leichten Aufprall auf meiner linken Hand und vermutete, daß es wieder mal ein etwas größerer Käfer auf meiner Hand zerschellt ist. Aber nein es kam schlimmer. Ca 10 Sekunden später bemerkte ich ein leichtes Kribbeln auf meiner Hand und sah kurz hinunter. Eine Biene. Als ich sie erblickte war es aber schon zu spät. Das Mistding hatte zugestochen. Herbert sah von hinten nur wie ich wie wild meine linke Hand hin und her schüttelte und fragte sich was jetzt mit mir los ist. Ich schaffte es noch die Warnblinkanlage einzuschalten und ab ging es auf den Standstreifen. Dort erstmal Helm aus und Handschuhe runter. Der Stachel steckte noch in meiner Hand und ich zog ihn erst mal raus.
Nach kurzer Verständigung mit Herbert, der noch immer nicht wusste was los war, ging es aber wieder aufs Bike und teilweise Einhändig fuhr ich die restliche Strecke bis nach Yuma.

In Yuma angekommen suchten wir kurz unser Hotel und checkten ein paar Minuten später ein.
Nach kurzer Dusche und ausrasten, fuhren wir zum nahegelegenen Einkaufszentrum um bei Chilis ein paar Nachos + Burger zu verdrücken. Anschliessend wurde noch kurz versucht zu shoppen, aber das verlief eher erfolglos. Jedoch entdeckten wir ein Kino und so war unsere Abendunterhaltung gesichert.

Nach kurzem 2h Stop im Hotel, wo wir uns ausgiebiger Ausrasteten, hüpften wir wieder aufs Bike um uns im Kino Shooter anzuschauen. Beim Eingang noch schnell mittels Kreditkarte und Touchscreen 2 Karten bestellt und 5 Minuten später sassen wir schon im Kinosaal. Der Film selber war sehr gut gemacht und die Zeit verging dadurch angenehm schnell.

Beim Heimweg wurde noch schnell an der Tankstelle ein 6erTragerl Corona mitgenommen, welches dann im Hotel auf seine Vernichtung wartete......

30.3.2007 Yuma - San Diego

Heute war der erste Tag wo unsere Tour so inoffiziell unser Ende haben sollte. Wir werden heute das Meer auf der anderen Seite des Kontinents erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen schwangen wir uns um ca 10 Uhr aufs Bike und fuhren die I8 Richtung San Diego.
Wir überfuhren gleich nach Yuma die dritte und letzte Zeitzone die wir in diesem Urlaub überqueren sollten und waren somit auf Kalifornischen Boden. In Kalifornien erwartete uns gleich ein mittelgroßes Wüstengebiet, daß für ein paar erstaunte Blicke unserereins sorgte.
Kurz nach Ocotillo (also ca 1,5h Fahrt) erreichten wir die Berge die die Halbzeit auf der heutigen Etappe markieren. Kurz vorm Berg checkte ich noch schnell den Benzinstand und es war noch gut ein 1/4 drinnen. Somit also keine Gefahr.... dachte ich.
Die Kurven und die Steigung dürften dem Durst der Bikes nicht sonderlich gefördert haben und so neigte sich die Anzeige gefährlich nahe dem Empty-Status. Der einzige Gedanke meinerseits: "Nein die Kraxn schieb ich nicht den Berg rauf.....:"
Endlich ging es wieder bergab und somit konnte ich es im Notfall auch einfach Rollen lassen. Als die erste Tankstelle aber auftauchte wurde diese gern angesteuert. Auch wenn der Benzinpreis hier in Kalifornien schon bei über 3,5 $ lag. Da die Bikes aber nicht mit Luft fahren, mussten wir wohl oder übel den Preis dafür zahlen.

Schnell ging es wieder auf die Interstate wenn auch nur kurz. Für die restliche Strecke nach San Diego wählten wir den Highway 94 der sich durch die Berge schlängelt. Hier passierte natürlich etwas, das man mit einem Lotto-Sechser vergleichen könnte.

Als wir gemütlich mit gut 55 Meilen durch die Landschaft brausten, erwischte mich eine Biene im Halstuch. Zugestochen hatte sie noch nicht, und so Blinker gesetzt und zusammengeschliffen. Herbert hatte noch Mühe zu bremsen, da er nicht mit einem Stop meinerseits gerechnet hat. Ich zog mir den Helm vom Kopf (ohne die Brille darunter zu entfernen), zog die Handschuhe so ruhig als möglich aus und versuchte das Halstuch zu lösen...........STICH...... aaaaaaaaaaa so ein verd****** Vieh. Somit also 2 Bienenstiche in 2 Tagen. Na toll.

Kurz den Stachel rausgezogen und wieder angezogen. Zum Glück hab ich keine Allergie gegen die Dinger.
Nach diesem Erlebnis ging es also weiter nach San Diego, wo uns aber auf der Bergstrasse noch ein Bus bei Laune hielt, der viel zu langsam hier unterwegs war. Überholen konnten wir erst sehr spät, aber an langsamfahren haben wir uns in Amerika ja schon gewöhnt.

In San Diego selber war das Omni sehr schnell erreicht und wir stellten uns in den Check-In Bereich. Anscheinend dürften noch nicht viele Motorradfahrer angekommen sein, da wir vom Valet-Parking-Supervisor persönlich in die Garage geführt wurden (er laufend vor uns, wir knatternd dahinter).
Das Hotelzimmer war ebenso schnell bezogen und nach kurzer Dusche ging es ins GasLampDistrict, um dem leiblichen Wohle zu fröhnen. Wir wurden in einer Tratoria fündig, wo wir ein 4 Gänge Menu auf einem Teller serviert bekommen haben. Naja nicht ganz das was wir dachten, aber geschmeckt hat es auf alle Fälle.

Kurz darauf schlenderten wir noch zum Pier wo das offizielle Ziel "Coast2Coast" gefeiert wurde. Zurück im Hotel machten wir noch kurz Pause, um uns auf den Abend vorzubereiten, der im Zeichen von Herberts Geburtstag stand.

Als erstes ging es in eine Weinbar, wo wir eine Flasche Weißwein köpften. Ca eine Stunde später wollten wir in eine etwas "lebendigere" Bar und schlenderten durch die Strassen. Das Bondi war das Ziel unserer Reise, aber dort verwehrte man uns den Eintritt da wir nur die Österreichischen Führerscheine mit hatten. Also zurück zum Hotel (ca 200m) und die Pässe geholt. Diese waren dann dem Türsteher recht und wir durften eintreten. Was da genau jetzt im Bondi passiert ist, wissen wir beide nicht mehr soooooo ganz genau.

Ein paar Fakten die den Abend überlebt haben:
- 2 Drinks kosten 15 $ inkl Tip
- Die rechte Bar mischt stärker als die Linke
- Das Klo ist nicht abgetrennt von Männlein/Weiblein (also die Waschbecken)

Wann wir heimgekommen sind wissen wir auch nicht mehr wirklich. Dürfte aber vermutlich der 31.3. gewesen sein.

Fazit: Geburtstag ausreichend gefeiert, das Kopfweh kann beginnen........


31.3.2007 San Diego

Der Tag kann so schlimm anfangen..... Dadurch das wir gestern irgendwie zuviel Alkohol getrunken hatten, war unser Kopf nicht wirklich ansprechbar. Aber nicht mal an so einem Tag machte der Körper eine Ausnahme, Nein er musst um 8 Uhr aufstehen. Zum Glück ist der Urlaub bald vorbei und wir können endlich wieder lang ausschlafen.

Nach kurzem Mailchecken stand ich dann wirklich auf und nach Zähneputzen und "frisch" machen ging es zum nächstgelegenen Starbucks. Wobei nächstgelegenen eher bildlich gesprochen ist. Für mich war die Strecke eine fast nicht zu überbrückende....
Beim Starbucks angekommen wurde eine HotChocolate + Wasser incl LemonCake geordert und draussen vor der Tür verspeist. Nach gut einer halben Stunde ging ich nochmal rein, um für Herbert einen Grand Latte Maciatto zu ordern. Zu meinem Erstaunen erkannte mich die Kellnerin sogar wieder :)

Im Hotel angekommen, machte ich mich bereit den Pool zu bevölkern und dort für die nächsten 6 h nicht mehr aufzustehen. Das klappte sogar teilweise, ausser das mich irgendein Filmemacher aus OC mit James Blunt "verwechselte" und mit mir über Gott und die Welt redete. Darauf folgten noch ein paar Gespräche mit dessen Freunde/innen und im Endeffekt wollten wir am Abend dann gemeinsam fortgehen. (Wenn der Kopf wieder mitspielen sollte.....)

Bis ungefähr 3 Uhr lag ich also am Pool und hüpfte ab und zu in den Pool um eine Abkühlung zu erlangen. Danach war das Hungergefühl aber sehr stark im kommen und so versuchten wir im GasLampDistrict unser Glück. Bei einem Mexikanischen Laden probierten wir einen 1LB Burrito und ein paar Enchiladas. Das Essen war aber viel zu viel (ok 1LB ess ich hier auch nicht, aber ich habs schlicht und einfach überlesen) und so war der Pool wieder unser Ziel für danach.

Den restlichen Tag fand man uns am Pool, wo wir erst gegen Abend ins Zimmer gingen, um beim Subways unser Abendessen einzunehmen. Leider zog ich mir an dem Tag einen leichten Sonnenbrand incl Kopfweh zu, sodaß wir leider nicht mit den anderen Fortgehen konnten. Naja vielleicht wars eh gscheiter fürs Überleben......


1.4.2007 San Diego - LA


WIRD NOCH GESCHRIEBEN........


2.4. LA - MUC

Da wir die Bikes um ca 11 Uhr zurückgeben mussten, begann unser Tag gemütlich um gut 9 Uhr. Unsere übliche Packordnung war heute nicht mehr gegeben, da wir schon alles für den Flieger gepackt hatten. Das stellte sich als mittelmässiges Problem heraus, da so eine Harley für 20 kg Gepäck ohne Satteltaschen nicht wirklcih gerüstet ist.
Irgendwie klappte es aber doch und wir gelangten zur Ausfahrt in der Nähe des Airports. Da wir noch tanken mussten versuchten wir noch irgendwo eine Tankstelle zu finden, was sich als schwerer herausstellte als gedacht.
Zwischenzeitlich standen wir sogar mal 10 Minuten an einer Ampel, da die Harleys zu leicht waren für die automatische Umschaltung.... Naja man hat ja Urlaub und noch fast keinen Streß....

Diese Hürde wurde aber auch irgendwann geschafft und eine Tankstelle wurde auch gefunden. Dort erhofften wir uns die letzten paar Liter 91 Premium zu ergattern und voller Freude wollte ich zum letzten Mal meine Kreditkarte benutzen. Die obligatorische Frage nach dem Zipcode wurde wieder mal gestellt und mit 33131 (Miami) quittiert.
Aber dann.....nein sie wurde nicht akzeptiert. So also rein zum Schalter und versucht für 13 $ Benzin zu bekommen. So einfach war das aber dann leider nicht, da das Kassensystem zuerst auf der ersten Kassa und dann auf der anderen abstürzte. Der Kassier rebootete, aber das dauerte angeblich gut 10 Minuten. 20 Minuten später klappte es dann auch......

Dank der kalifornischen Tankrüssel verschütteten wir gut ein 1/8 Liter Benzin über unsere Hände und unsere Maschinen, was wir fluchent zur Kenntnis nahmen. Im Restroom wurde das Dilemma gerichtet und zurück zur Vermietstation, wo wir in spätestens 20 Minuten sein sollten, da uns sonst 25$ pro Maschine und Stunde extra verrechnet werden.

Der Weg war aber nur kurz und die Übergabe an den Vermieter noch kürzer. Es wurde nur geschaut ob offensichtliche Beschädigungen an der Maschine sind und schon wurden die Meilen vom Tacho abgeschrieben. Im Office dann der Rest vom Vertrag ausgedruckt und unter anderem die Extrameilen bezahlt.......... (fragt nicht wieviel es war, aber es kann weh tun......)

Als "Geschenk" bekamen wir aber dafür 3 Karten als Souvenier und ein Taxi zum Flughafen. Dieses traf auch gut 30 Minuten später ein und gut 15 Minuten und 20 $ später waren wir am Flughafen wo das ganze Checkin Prozedere begann. Wir hatten aber viel Glück, denn nach gut 30 Minuten war das erledigt und wir suchten nach einem Restaurant, um den letzten Happen zu essen.

Der restliche Ta bestand dann aus Warten am Gate und warten im Flieger, wo es fast kein Entertainment gab. (nur 1 Bildschirm in 5 m Entfernung). Dank meiner Noise-Reduction-Headsets (sehr zu empfehlen) war der Fluglärm aber fast nicht zu hören und so schlummerte ich hin und wieder weg......


Die Restliche Heimreise war nicht wirklich spannend und somit lasse ich die hier mal aus.